Unter der Überschrift “Schlossstraße: Nachts Randale, tagsüber zu leer?” berichtet die Redakteurin Doris Schneider in der RZ vom 17.04.2018 von einem Lokalbetreiber, der sich über die Beschmutzungen zu später Stunde ärgere und sich wieder mehr Autoverkehr in der Flaniermeile wünsche. Nachts würden meist junge und vermutlich meist nicht mehr ganz nüchterne Menschen Blumentüten umwerfen, Pflanzen herausreisen und in eine Ecke pinkeln. Tagsüber wünsche er sich – überraschend für die Innenstadt – wieder mehr Verkehr in dem Abschnitt zwischen Casino- und Victoriastraße. Würde man die Schlossstraße gedanklich vom Löhrrondell in Richtung Schloss durchwandern, träfe man auf drei unterschiedliche Verkehrsabschnitte: zunächst eine normale Einbahnstraße mit schmaler Fahrbahn, Radfahrerlaubnis in beiden Richtungen und breiten Bürgersteigen, im mittleren Teil Fußgängerzone mit Radfahrerlaubnis und Anlieferverkehr bis 11 Uhr, und dann einen verkehrsberuhigten Bereich, in dem Autofahrer mit Hubbeln zum langsamen Fahren gebracht würden und Fußgänger Vorrang hätten. Ursprünglich sei die Gesamtstraße laut Amt für Stadtentwicklung verkehrsarm geplant , dies aber politisch nicht durchsetzbar gewesen. Der Gastronom sei überzeugt, dass seine Gäste mit dem Auto kämen und in der Nähe parken möchten und dass auch dies Ursache sei, dass sich keine anderen Lokale, die er durchaus nicht als Konkurrenz ansähe, in diesem Teil der Straße angesiedelt hätten. Die Fußgängerzone sei zwar ein Vorteil für eine Außengastronomie, diese wenigen Wochen ständen aber in keinem Verhältnis zu den großen Problemen an den Wochenenden mit rausgerissenen Pflanzen, umgeschmissenen Blumentüten und menschlichen Ausscheidungen aller Art.
Sehr verehrte Frau Schneider!
(als Leserbrief)
Mit dem Thema Schlossstraße in der gestrigen RZ ( weniger Vandalismus, mehr Verkehr, mehr Gastronomie? ) haben Sie wieder einmal und zu Recht ein Problem aufgegriffen, nämlich, dass es in Koblenz keine ganzheitliche Planung gibt was Ansiedlung und Verteilung von Gastronomie, Geschäften, Veranstaltungen betrifft und schon gar kein wirksames Sicherheitskonzept! An einigen Punkten häufen sich die Lokale, die Eventgastronomie und damit Lärm und Vandalismus unmittelbar wie in Teilen der Altstadt, andere Gebiete sind nachts tot und verlassen wie Schloss oder Schlossstraße und locken aus diesem Grund die Chaoten an. Seit Jahren bemühe ich mich um für alle Betroffenen gemeinsam tragbare Lösungen. Ihre Zeitung, SWR4, Südwest-Fernsehen haben berichtet, der Herr Oberbürgermeister versprach sich der Sache anzunehmen aber nur geringe Fortschritte – wenn überhaupt — sind erkennbar. Einer allein wird da wenig ernst genommen, darum entstand eine Bürgerinitiative „Unsere Altstadt“ als eingetragener, gemeinnütziger Verein i.G. mit eigener Internet-Seite . Diese Bürgerinitiative versteht sich gemäß Vereinssatzung als Teil der städtischen Zivilgesellschaft und möchte demokratisch an der Gestaltung des öffentlichen Lebens unserer Stadt mitwirken. In einem kommunikativen Prozess mit Bürgern, Stadtrat und Verwaltung soll das bewährte Miteinander aus Wohnen, Kultur, Gewerbe und Gastronomie in der Koblenzer Alt- und Innenstadt im Grundsatz erhalten bzw. harmonisch an die kommenden Veränderungen in der Stadt angepasst werden.
Gern stehen wir zu einem Gespräch bereit oder stellen ( Ihnen ) Info-Material über uns und unsere Ziele ( für einen oder weitere Berichte ) zur Verfügung
Mit freundlichem Gruß!
H. Herrmann