„Und sie bewegt sich doch“ der berühmte Satz von Galilei. Auf den Mikrokosmos Koblenz bezogen: sie bewegen sich doch, die Stadtverwaltung, die Parteien und auch die Presse hat Fährte aufgenommen. Das ist sehr erfreulich, denn in den Monaten nach Gründung der Bürgerinitiative (BI) glaubte man manchmal gegen Betonwände anzurennen, obwohl wir durchaus auf das eine oder andere offene Ohr gestoßen waren. Auch in Koblenz hält man die Erde für eine Kugel und nicht mehr für eine Scheibe, obwohl vielfach immer noch der Blick nicht über den flachen Tellerrand hinaus geht. Und die Kugel muss man erst mal ins Rollen bringen! So manchem muss man auch erst klar machen, dass wir uns seinen Kopf zerbrechen und nicht nur Forderungen, sondern auch konstruktive Lösungen anbieten, ohne sein Gehalt zu beanspruchen. Im Gegenteil wir haben auf eigene Kosten eine bisher nicht vorhandene Lärmkartierung für die Altstadt, zumindest für einige Punkte, selbst erstellt, dem Oberbürgermeister übergeben und damit der Stadt zur Verfügung gestellt. Etwas hat sich auch bewegt beim Thema Kreuzfahrtschiffe, wo unsere Vorschläge in einem eigenen Paragraphen der Novelle zur Nutzungsvereinbarung jetzt in der Werkausschusssitzung der Koblenz-Touristik beschlossen wurden. Andere wichtige Vorschläge zu der unbestreitbaren Lärm- und Abgasbelastung der Anwohner, den Verkehrsbehinderungen durch Anliefer- und Entsorgungsverkehr und haltenden Busse blieben aber offen. Das beauftragte gesamtstädtische Konzept für Touristikschiffe und die daraus abzuleitenden Konsequenzen werden zeigen, ob die Bedeutung der Schiffstouristik für Koblenz als wichtiger über die Bedürfnisse der Anwohner gestellt werden wird. Zu Thema Veranstaltungen zur Anfrage der FBG-Fraktion soll nun etwas verzögert in der 2. Jahreshälfte ein Ergebnis vorgelegt werden. Im Wahlkampf haben die Kandidaten (fast) alle gefordert: mehr Sicherheit, Altstadtwache, weniger Besoffenenkram, Vandalismus und Tätlichkeiten, also mehr Ordnungsamt und Kontrollen! Dies fordert und versucht die BI seit ihrer Gründung zu erreichen. Kleine Schritte sind gemacht. Bewegt sie sich doch, die Politik, und in großen Schritten zu auf eine Besserung in der Altstadt? Wir werden genau beobachten, ob den Versprechen auch Taten folgen.
Helmut Herrmann, Stellv. BI Vors.