Neue alte Zustände

End­lich „pul­siert“ er wie­der der Münz­platz wie es „ein“ Anwoh­ner sich sehn­lich erwünsch­te; aller­dings bis weit nach Mit­ter­nacht! Eigent­lich pul­siert auch nicht der Platz; der ist von Natur aus ruhig und ein­fach nur schön. Und das haben die meis­ten Bewoh­ner der anlie­gen­den rund 100 Woh­nun­gen wäh­rend der Coro­na-Brem­se und für die Gas­tro­no­mie nicht ein­fa­chen Schlie­ßungs- Auf­la­gen genos­sen. Nur spie­len­de Kin­der der hier (noch) leben­den Fami­li­en, Fuß­gän­ger oder ein paar Orts­frem­de, die das Haus Met­ter­nich sehen woll­ten oder das kaum hin­ter dem Gerüst ver­mu­te­te, lang­sam vor sich hin ver­fal­len­de Münz­meis­ter­haus. Fried­vol­le Ruhe wie noch vor 15 Jah­ren eben! Sorg­los konn­te man wie­der aus der Haus­tür tre­ten und nicht gleich in Erbro­che­nes oder über Piz­za­kar­tons und Cock­tail­be­cher zu stol­pern. Kei­ne abends durch die Burg­stra­ße röh­ren­den hoch­fri­sier­ten „Poser“ aus dem Umland und kein Anpö­peln durch Grup­pen ange­trun­ke­ner Machos. Ein „posi­ti­ves Feh­len“ also! Anders haben es viel­leicht Ord­nungs­amt und Poli­zei gese­hen, die Pfingst­sonn­tag mit fünf Fahr­zeu­gen auf dem Münz­platz waren. End­lich kei­ne stres­si­gen Klein­ein­sät­ze nach über­all und wegen allem und jedem, son­dern eine gan­ze Nacht am Münz­platz mit vie­len Kol­le­gen. In Ruhe die erlern­ten Dees­ka­la­ti­ons­tak­ti­ken durch­den­ken, zuse­hen wie mit wenig Mühe mit­tels Cock­tail­be­chern, mit­ge­brach­tem Geträn­ke­gut und Piz­za­kar­tons um die blau­en Ton­nen her­um der Platz ver­müllt und durch „folk­lo­ris­ti­sche Tän­ze“ mit Laut­spre­cher­mu­sik und Gebrüll die Nacht­ru­he der Anwoh­ner gestört wer­den kön­nen. Weit nach Mit­ter­nacht wur­de der Spuk dann been­det. Nach­dem qua­si bei Null begon­nen wur­de, hät­te man gleich mit Wie­der­öff­nung der Außen­gas­tro­no­mie alle bekann­ten unschö­nen Begleit­erschei­nun­gen per Ver­ord­nung und Ein­satz der Ord­nungs­kräf­te strikt unter­bin­den sol­len; was sich her­um­spre­chen wür­de.
Lei­der ist die Koblen­zer Ver­wal­tung aber höchs­tens hin­ter­her klü­ger.

Hel­mut Herr­mann
Münz­platz 13
56068 Koblenz
Tel.: 0261 68835


Sehr geehr­ter Herr Ober­bür­ger­meis­ter,
Sehr geehr­te Frau Bür­ger­meis­te­rin,
Sehr geehr­te Lei­ter des Ord­nungs­amts und der Poli­zei,

die Außen­gas­tro­no­mie ist wie­der geöffnet.Und das ist gut so, die Men­schen wir­ken erleich­tert und neh­men das Ange­bot ger­ne an.
Nun gibt es aber lei­der wie­der eine gro­ße Grup­pe jun­ger Leu­te, die am Pfingst­wo­chen­en­de den Münz­platz bis in die Nacht hin­ein beschallt haben. Die Ord­nungs­kräf­te muß­ten heu­te nacht gegen 1 Uhr die Ver­samm­lung auf­lö­sen. Bei allem Ver­ständ­nis für den Bewe­gungs­drang und die auf­ge­stau­te Fei­er­lau­ne jun­ger Leu­te: war­um immer wie­der der Münz­platz ? 
Am Gerüst der „Alten Münz“ prangt in Magen­ta ein gro­ßes Pla­kat: „Respekt­voll fei­ern — ohne Ver­mül­lung und Lärm­be­läs­ti­gung“ . Es sind reich­lich gro­ße blaue Müll­ton­nen auf­ge­stellt, aber es ist für eini­ge wohl zu anstren­gend, sei­nen Müll ein paar Meter wei­ter zu ent­sor­gen . Die Stadt­rei­ni­gung hat­te heu­te mor­gen reich­lich zu tun, den Münz­platz zu säu­bern.
Wie geht es jetzt wei­ter ? Etwa frei nach „Din­ner for one“: The same pro­ce­du­re als every weekend ? „
Dann sag­te mir ein loka­ler Gas­tro­nom, es sei in der Pla­nung, einen Bier­gar­ten mit „Sugar Rays“, „Zeit­los“ und „Drei Hefen“ zu betrei­ben. Müs­sen wir uns jetzt- mit Geneh­mi­gung der Stadt- auf einen Super-Gau ein­stel­len ?

Dan­ke für eine Ant­wort.
Mit freund­li­chen Grü­ßen

Dr. med.Dieter Hel­ling
Münz­platz 13
56068 Koblenz