Bürgerinitiative “Unsere Altstadt” fordert Erinnerung an die Balduinstraße.
An die Balduinstraße, die einstige Verbindung zwischen Casinostraße und Görgenstraße in der Koblenzer Altstadt erinnert heute leider nichts mehr. Am 9. November gedachte die Bürgerinitiative “Unsere Altstadt” im Rahmen einer Gedenkveranstaltung mit Reinigung der Stolpersteine der hier ansässigen Familie Bernd (Schuhhaus Bernd) durch die Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Koblenz — Mitte auch an diese geschichtsträchtige Straße und ihre damals, zumeist jüdischen Bewohner. Aus diesem Anlass fordert die BI zu Überlegungen auf, an diesen Ort angemessen zu erinnern. Die anwesende Bürgermeisterin Frau Mohrs sagte hierzu ihre Unterstützung bei den verschiedenen anzusprechenden Stellen zu. Die Balduinstraße in der Zeit Napoleons als “Kleine Judenstraße” bezeichnet, war die Wohn- und Geschäftsstraße Koblenzer jüdischer Einwohner, in der es auch eine Synagoge und eine Schule gab. Bis 1942 lebten in der Straße noch viele von ihnen, zuletzt in zwei sogenannten “Judenhäusern”, bis sie zur Ermordung in die Vernichtungslager der NS-Diktatur deportiert wurden. In den Jahren 1970 — 73 verliert sich durch die Neubauten ihre Spur.Mit einem temporären Hinweisschild machte die Altstädter darauf aufmerksam, dass zu Vieles im Stadtbild verloren gegangen sei, aber für Einwohner, Besucher und zukünftige Generationen im Gedächtnis verbleiben sollte.