Drei neue Stolpersteine erinnern an die Familie Bernd und ergänzen die Geschichte zur (fast) vergessenen Balduinstraße
In der Görgenstrasse (ehemalige Einfahrt zur Balduinstrasse) erinnern nun drei neue Stolpersteine an die Familie Bernd, die bis in die Zeit der Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten hier lebte und zuletzt ein stadtbekanntes Schuhgeschäft betrieb. Die Bürgerinitiative “Unsere Altstadt” dankt den Initiatoren dieser Verlegung für die Erweiterung und Ergänzung der Erinnerung.
Seit Januar 2024 steht in unmittelbarer Nähe auch schon eine Informationstafel, die an die fast vergessene Verbindung zwischen dieser Straßenecke zur Casinostrasse, die Balduinstraße, erinnert. Diese Verbindung war lange Zeit als “kleine Judengasse” bekannt. Hier wurde 1820 auch eine kleine Synagoge geweiht, die bis zum Umzug der jüdischen Gemeinde 1851 in den Bürresheimer Hof, den jüdischen Mitbürgern als Gotteshaus diente. Darüber hinaus gab es hier eine kleine Schule, sowie Wohn- und Geschäftshäuser. Erst in den 1880er Jahren wurde die Straße in Balduinstraße umbenannt. Zuletzt noch 1942 waren hier in sogenannten “Judenhäusern” Altstädter Juden untergebracht, bis sie in die Vernichtungslager der NS-Diktatur deportiert wurden. Die nun sieben Stolpersteine der Familie Bernd und der von Kurt Rosenblatt erinnern daran. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Strassenzug stark zerstört, aber erst im Rahmen des Neubau des “Schängelcenters” wurde die Straße zwischen 1970 und 1973 überbaut und verschwand aus dem Straßenbild.