Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister in spe, Herr Langner!
Koblenz hat gewählt, hat Sie gewählt. Die RZ Kommentatorin Frau Meersmann betont es wurde “die Person gewählt von der Aufbruch und Wandel erhofft wird” und das “im Dialog mit den Menschen” wie Sie es bekräftigten während des Wahlkampfes. Und tun Sie das, werden Sie gleich merken, dass es nicht nur um die großen Visionen wie Kulturhauptstadt und BUGA-Mittelrhein gehen wird.
Denn
- schon wieder beklagen die BUGA-Freunde Vandalismus im Schlossbereich
- wiederholt mussten dieser Tage Ordnungsamt und Polizei gemeinsam ausrücken, um nächtliche Randale auf dem Münzplatz aufzulösen
- nach “St. Forin” macht nun auch “Café Miljöö” Schluss, Gasstätten, die die Altstadt prägten. Dafür kam am Florinmarkt eine 2. Wasserpfeifen-Lounge hinzu; zusätzlich zu den vielen das Spätabend-Amüsierpublikum ansprechenden Bars und Kneipen entlang Burgstraße und Florinmarkt mit entsprechendem Lärm, Verschmutzung der Bürgersteige und Hauseingänge mit to-go-Abfall und Essensresten. Deutsche Tages Restaurants finden ihr Publikum nicht mehr; selbst “Hubertus” öffnet erst gegen Abend.
- der Ladenleerstand wird größer, weil die Bewohner, also auch Käufer genervt wegziehen oder aufgrund der Zufahrtsregelungen z.B. im Liebfrauenbereich gar nicht erst kommen. Hochachtung für den Mut und das Schild “Ladenlokal zu vermieten- keine Gastronomie”
Wir werden sehen, denn der scheidende OB war mit gleichen Zielen angetreten und der Begründung, er habe da mehr Möglichkeiten sich gegenüber Stadtrat und eigener Verwaltung auch mal mit unbequemen Maßnahmen durchzusetzen, weil er sich ja nicht zur Wiederwahl stellen muss. In mehreren Gesprächen hatte er zu Beginn seiner Amtszeit zugesagt, sich dieser Probleme sofort anzunehmen, aber außer einem Masterplan Sicherheit, der es nach unserer Kenntnis nicht einmal bis in den Stadtrat geschafft hat, ist in der ganzen Zeit fast nichts geschehen. Vielleicht hat er gegenüber dem Vergnügungstrend “immer mehr, immer lauter, immer länger”, “Koblenz Stadt der Lebensfreude” für die ganze Region, resigniert nachgegeben (weil er nicht mehr gewählt werden muss)!
Dabei könnte sich vieles von selbst regeln, wenn die zuständigen Stellen die bereits bestehenden gesetzlichen Regelungen und Verordnungen zur Gefahrenabwehr strikt, nicht alles im Rahmen des maximal Zulässigen genehmigen und das Genehmigte dann wenigstens hart kontrollieren und ahnden würden.
Hier hoffen wir nun auf Sie, Ihren Elan, Herr Oberbürgermeister in spe, denn Sie wollen ja wieder gewählt werden! Und Ihre Wähler sind nicht in erster Linie die feierfreudigen, im schlimmsten Fall über die Stränge schlagenden Besucher aus dem Umland, sondern gerade auch die von den negativen Folgen betroffenen, geplagten Alt-und Innenstadtbewohner. Wenn dieser Trend nicht mittelfristig gestoppt wird in gemeinsamer Anstrengung und mit Ihrer Hilfe, gibt es bald kein “Juwel Koblenzer Altstadt” mehr und auch nichts zum Vorzeigen als Kulturhauptstadt oder “BUGA-Perle am Mittelrhein”.
H. Herrmann