Geschichte des Innenhof zwischen Mehlgasse und Florinspfaffengasse stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken
Rechtzeitig zum Altstadtfest 2023 hat Wolf-Dieter Kresse von der Initiative Brunnenhof-Königspfalz und Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative “Unsere Altstadt” in der Florinspfaffengasse am Eingang zum dortigen Brunnenhof-Königspfalz eine Tafel anbringen lassen, um den Namen zu erklären und bekannter zu machen.
Hierzu heisst es nun unter anderem:
Brunnenhof liegt nahe, aber wie alt sind diese beiden Brunnen, wie lange hat man sie für die tägliche Versorgung benutzt? Der obere Brunnen ist in dieser Form natürlich neu, ein Nutzbrunnen sah früher anders, viel einfacher und zweckmäßiger aus. Durch eine private Initiative sieht man aber auch heute noch das Grundwasser (je nach Pegel von Rhein und Mosel). Der untere Brunnen wird als Fundament für eine moderne Skulptur genutzt, über die man natürlich geteilter Meinung sein kann, in den warmen Monaten fließt Trinkwasser über die Zacken im Innern, das Wasser “klebt” dann förmlich am Metall. Viel schwerer wird die Sache mit dem Königshof, den es in Koblenz gab, von dem aber Niemand weiß, wo er genau stand. Das Pfarrhaus Liebfrauen könnte auf seinen Fundamenten stehen, dann könnten die beiden Brunnen in diesem Hof zur Versorgung der Königs-Pfalz gedient haben, der Name Brunnenhof Königspfalz hat daher eine gewisse Berechtigung. Die römische Vergangenheit von Koblenz ist ganz gut dokumentiert und wird auch an zwei Stellen im Hof ausführlich erläutert. Diese Zeit endete aber grob vereinfacht gegen 500 n. Chr. Auch die Zeit der Karolinger etwa ab 750 ist recht gut erforscht, das große Wandbild im Hof beschreibt ein wichtiges Ereignis aus dieser Zeit, Koblenz war also damals ein Ort, an dem man sich mit einer großen Delegation über mehrere Tage versammeln konnte. Es gab damals auch spirituelle Einrichtungen, um dem Herrgott die nötige Achtung und Anbetung entgegenzubringen (Kirchen und Klöster). Fazit: Koblenz muss die lange Zeit nach den Römern bis zu den Karoligern einigermaßen gut überstanden haben, die starke römische Festung hat die Stadt vor den schlimmsten Zerstörungen geschützt, diese Zeit wird als die Zeit der Merowinger bezeichnet, ein Herrschergeschlecht der Franken, das sich Europa aufgeteilt hatte. Koblenz gehörte zu Austrasia. Die Zeit der Merowinger hat sehr wenig Schriftliches hinterlassen, die Könige sind häufig durch Mord aus dem Leben geschieden, wir wissen also für Koblenz auch keine Einzelheiten der politischen Verwaltung, der Besteuerung oder der Verteidigung, aber dies musste alles irgendwie geregelt gewesen sein. Herrschernamen wie Chlothar, Childebert oder Merovech sind nur Fachleuten ein Begriff. Die katholische Kirche hat in dieser Zeit über die Bistümer und deren Bischöfe und über Klöster einen wichtigen, staatstragenden Einfluss ausgeübt.
Fachlich unterstützt wurde der Initiator dabei von Prof. Dr. Wolfgang Schmid und der Liebenstein — Gesellschaft.